Was, bitte, hat eine Bachelorarbeit mit einem Schweinebraten zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Ein bayerischer Schweinebraten ist aber hilfreich. Nicht nur bei Hunger, sondern auch als Erklärung für die Frage: Wie schreibe ich den Hauptteil meiner Bachelorarbeit?

Eine leckere Forschungsfrage

Stell dir vor, deine Forschungsfrage lautet: „Warum gilt der bayerische Schweinebraten weltweit als der beste?“ Deine Gliederung mit Einleitung, Hauptteil und Schluss steht. Die Einleitung ist bereits fertig. So im Sinne von: Alle Menschen interessieren sich für Schweinebraten. In Bayern ist es ein Nationalgericht.

Jetzt kommt der Hauptteil

Oh. Mein. Gott. WAS soll ich schreiben? WIE soll ich es schreiben? Fragen, die dir den Schlaf rauben. Dann bist du müde und du bist erschöpft. Am Schreiben der Bachelorarbeit zu scheitern, ist einfach ein Desaster. Hier die wichtigsten Tipps, damit du aus der Misere wieder herauskommst:

  1. Don´t panic!

Der Hauptteil deiner Arbeit ist das Kernstück deiner Bachelorarbeit. Hier geht es daran, die Fragen aus der Einleitung und die Versprechungen, die du dort gemacht hast („Im Folgenden gilt es zudem herauszufinden, welche Zubereitungsart des Schweinebratens, die besten Ergebnisse erzielt.“) einzulösen. Aber wie stellt man das an?

  1. Zwei Methoden

Entweder du schreibst eine theoretische Arbeit. Oder du verfasst eine Arbeit mit einer empirischen Untersuchung. Übersetzt in die Schweinebraten-Sprache: Entweder du kämmst die (Koch-) Literatur der Welt nach Schweinebraten-Infos durch. Fragst alle wichtigen Köche, Fernsehköche inklusive. Oder du startest eine Testreihe mit verschiedenen Schweinebraten-Rezepten und (glücklichen) Testpersonen.

  1. Wichtig: Der wissenschaftliche Zusammenhang

Bei beiden ist es wichtig, dass du deine Forschungsfrage in einen allgemeinen wissenschaftlichen Zusammenhang stellst. Du kannst schreiben, wie sich der Schweinebraten entwickelt hat, vom Steinzeit-Bayern bis heute. Du kannst auch Schweinebraten-Rezepte aus der ganzen Welt sammeln und sie vergleichen („Man nehme ein Schwein und zerlege es“ oder „Man nehme ein Wildschwein und zerlege es“ oder „Man nehme ZWEI Schweine und zerlege sie“). Suche einfach nach Schweinebraten-Literatur aller Art.

  1. Die theoretische Arbeit

Deine wichtigste Aufgabe: Kaufe dir einen Schlafsack, denn du wirst in der Bibliothek übernachten. Tag und Nacht suchst du nach Forschungsarbeiten, die sich schon mit Schweinebratenthemen befasst haben. Zum Beispiel von Prof. Dr. Dr. Hansi Burscheneder 1986 zum Thema: „Nahm Marco Polo Schweinebraten mit auf seine Reisen?“ oder das Essay von Priv. Doz. Dr. Resi Weißwurstbichler „Welches Schwein schmeckt am besten?“.

  1. Die empirische Arbeit

Wenn du klug bist (und immer hungrig), behandelst du dein Schweinebraten-Thema empirisch. Du führst Testreihen mit Probanden durch. Sie müssen unterschiedliche Schweinebraten kosten und bewerten. Klar, dass du selber probieren musst. Du erhältst ein Ergebnis. Im Hauptteil deiner Bachelorarbeit beschreibst du deine Fragestellung, deine Durchführung (Essen) und dein Ergebnis (eventuelle Gewichtszunahme gilt nicht als Ergebnis).

  1. Nicht den Überblick verlieren

Verliere während des Hauptteils nie deine Forschungsfrage aus den Augen. Kreise dein Thema ein! Untergliedere deinen Hauptteil! Zum Beispiel so: 2. Verwendetes Schweinfleisch; 2.1.große Schweine; 2.2. kleine Schweine; 2.3.rosa Schweine; 2.3.1.schmutzige rosa Schweine; 2.3.2. geschrubbte rosa Schweine usw.

Füge in deinen Hauptteil viele Zwischenüberschriften ein. Das ist angenehmer zu lesen. Und wenn du fertig bist, gönne deiner Arbeit etwas Gutes! Das Lektorat einer Bachelorarbeit lohnt sich immer.